The Universality of Aesthetic Effects

Author(s)
Jane Boddy, Hanna Brinkmann, Eva Specker, Michael Forster, Helmut Leder, Raphael Rosenberg
Abstract

Wir untersuchen die Annahme, dass die ästhetische Wirkung von Linien, Farben und Formen universell ist. Durch eine interdisziplinäre Kooperation von Kunstgeschichte und empirischer Ästhetik zeigen wir, dass die Zuordnung ästhetischer Wirkungen zu bestimmten Linien oder Farben gelegentlich zutreffen kann, was aber nicht ausreicht, um Universalität zu beanspruchen. Die Analyse erfolgt in vier Schritte. Wir führen die Idee der ästhetischen Wirkung ein, wie sie in Goethes Tradition definiert wurde. Wir zeigen, dass bereits im 19. Jahrhundert die Universalität ästhetischer Wirkungen bezweifelt wurde und dass das Konzept der ästhetischen Sensibilität um 1900 eingeführt wurde, um individuelle Unterschiede zu erklären. Wir besprechen den Visual Aesthetic Sensitivity Test, der in den 1960er Jahren von Karl Otto Götz, Daniel Berlyne und Hans-Jürgen Eysenck entwickelt wurde, als Beleg für das Fortbestehen der Universalitätsannahme und, damit einhergehend, der Sensibilität zur Erklärung von Abweichungen. Neue empirische Studien untersuchen interpersonelle Übereinstimmungen in Bezug auf ästhetische Wirkungen. Die Ergebnisse deuten auf geringe Übereinstimmungen zwischen den Teilnehmenden. Das lässt erhebliche Zweifel an der Universalität aufkommen. Abschließend schlagen wir deswegen eine schwache Theorie der intersubjektiven Übereinstimmung von ästhetischen Wirkungen vor.

Organisation(s)
Vienna Cognitive Science Hub, Department of Cognition, Emotion, and Methods in Psychology, Department of Art History
Journal
Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft
Volume
68
Pages
147-169
No. of pages
23
ISSN
0044-2186
Publication date
2023
Peer reviewed
Yes
Austrian Fields of Science 2012
501011 Cognitive psychology, 604019 Art history
Portal url
https://ucris.univie.ac.at/portal/en/publications/the-universality-of-aesthetic-effects(de87e202-9130-491b-a4e6-e5316560e9ae).html